Route für Kurator*innen

Mit den meisten frühen ICE/IC-Zugverbindungen aus Berlin, Amsterdam, Paris, Brüssel oder Wien erreichen Sie Pforzheim bis 14 Uhr. Sie sollten einen Sitzplatz reservieren, da die Züge während der Sommersaison gut genutzt werden. Die ICE-Züge sind mit WLAN ausgestattet und verfügen in der Regel über ein Bordbistro, nehmen Sie sich vor der Abreise aber gerne einen kleinen Mittagssnack mit. Tauchen Sie schon während der Anreise zur Ornamenta in die Kurtradition der Badeorte im Nordschwarzwald ein. Die Aufzeichnung der Erstausgabe des World Hope Forum Germany stellt Perspektiven und Alternativen zur Erneuerung von Körper und Geist vor. Bei einer Anreise über Karlsruhe, empfehlen wir einen kurzen Besuch im ZKM Zentrum für Kunst und Medien. Regionalzüge nach Pforzheim verkehren im 30-Minuten-Takt.

Das Hotel Europa ist preiswert und liegt sehr praktisch direkt hinter dem Hauptbahnhof Pforzheim (für einen höheren Standard buchen Sie das Parkhotel Pforzheim). Eine kleine Stärkung können Sie gegenüber bei der Demeter-Bäckerei Emmerich Toifl finden. Als nächstes geht es zu Juwelier Leicht in der nahegelegenen Innenstadt. Dort ist mit „Shelving Seasons” eine neue Arbeit zu sehen, die Konsum-Kreisläufe behandelt. Regionale Traditionen werden für anspruchsvolle kosmopolitische Geschmäcker in einem neuen, vom Schwarzwald inspirierten Cocktail interpretiert. Bitte beachten Sie, dass die 20-minütige Verkostung auf Gruppen von zehn Personen beschränkt ist. Der Eintritt erfolgt zur halben und vollen Stunde.

Ihr nächstes Ziel ist das Reuchlinhaus mit dem „Inhalatorium: eine Ausstellung mit Filz und Rauch“ im Untergeschoss. In dem von Manfred Lembruck in den 50er Jahren erbauten Vorzeige-Ensemble war 1989 die auf avantgardistischen Schmuck bezogene erste Ornamenta zu erleben. Jetzt geht es an diesem Ort um geteilte Luft. Sie ist das verbindende Element der Arbeiten der Künstlerin Yvonne Dröge Wendel und des Philosophen Makan Fofana in Zusammenarbeit mit der Kuratorin Yasemin Keskintepe. In und um den Lichthof des Untergeschosses befindet sich außerdem die  Ausstellung „Solartal: über Sonnen, Schatten und Lebensfreude”. Entspannen Sie sich im schattigen „Solar Salon“, der von buro Belén für La Biosthétique entwickelt wurde. Erwerben Sie eine Sonnenuhr für Ihr Zuhause, gestaltet von der Typografin Charlotte Rohde und produziert in der Region. Entdecken Sie den Zahnschmuck der Designerin Nanna Doll. Verfolgen Sie die Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines neuen Textils des Designstudios Meyers & Fügmann im Austausch mit dem Nähcafe des interkulturellen Familienzentrums Au in Pforzheim. Und stimulieren Sie schließlich Ihre außersinnliche Wahrnehmung mit der Geomantiegruppe Pforzheim, der Schloss Solitude Alumni Mo Langmuir und den Spaziergangforschern vom Strollological Technical Research Laboratory. Das Reuchlinhaus beherbergt das in Europa einzigartige Schmuckmuseum, das einen geschichtlichen Überblick über 5.000 Jahre bis hin zu zeitgenössischer Avantgarde bietet, sowie den Kunstverein Pforzheim. Beide Institutionen reagieren auf das Programm von ORNAMENTA 2024 mit eigenen thematischen Ausstellungen.

Genießen Sie leckere venezolanische Arepas im Vivarepas (es empfiehlt sich eine Reservierung). Haben Sie noch Lust auf einen Film in der Nähe Ihres Hotels? Auf der Programmwebseite des Kommunalen Kinos können Sie nachschauen, welche unsynchronisierte Orginalfassungen gezeigt werden. Einen entspannten Abend verspricht auch ein Cocktail im Café Roland oder eine Shisha im Elemenz, der ältesten Shisha-Bar der Stadt. Viel Spaß beim Erkunden der Kultuszene in Pforzheim!

Verschieben Sie das Frühstück auf später und kommen Sie direkt ans Enzufer gegenüber dem EMMA Kreativzentrum. Dort sitzt Haug, eine Bronzefigur, die aufs Wasser blickt. Diese mythische Kreatur, ein Werk von Brynjar Sigurðarson und Veronika Sedlmair, enthält ein Sprinklersystem, entwickelt von der Firma Kärcher, um einen Regenbogen über dem Fluss zu erzeugen. Über die Ornamenta-App erhalten Sie Echtzeit-Updates zu den optimalen Wetterbedingungen, die den Regenbogen erscheinen lassen. Anschließend gönnen Sie sich das Frühstücksbuffet im Parkhotel, dem Wohnzimmer der Pforzheimer Gesellschaft. Mit der reichen Auswahl werden Sie sich bis weit über die Mittagszeit hinaus gestärkt fühlen.

Vom Pforzheimer Hauptbahnhof aus fahren alle fünfzehn Minuten Züge, die nach gut zehn Minuten in Mühlacker sind. Nach der Ankunft empfiehlt sich ein Besuch bei Charlotte Steinke Optik. In dieser Boutique für Brillen und Uhren scheint die Zeit stillzustehen. Das nächste Ziel ist der Ziegelgarten, wo Spazio Cura Überbleibsel regionaler Abrissorte in einen zentralen Treffpunkt für die Besucher*innen der Ornamenta und neue Bewohner*innen der Gegend verwandelt hat. Auf dem Weg dahin zeigt eine neue Sonnenuhr die Zeit an. Sie wurde der Schriftgestalterin Charlotte Rohde in Zusammenarbeit mit dem Calwer Turmuhrenersteller Perrot gefertigt.

Zurück in Pforzheim geht es vom Hauptbahnhof aus mit der Buslinie 5 (Richtung Hochschule/Wildpark) zur Ausstellung „Zum Eros: über Charisma, Kutschen und Zeremonien” im Wildpark. Die Ausstellung erkundet unkonventionelle Beziehungen. Sie beginnt mit Arbeiten der Absolventen des Studiengangs Transportdesign der Hochschule Pforzheim, Julius Schuster und Tim Winterhalter. In eine neue Kapelle integrieren Diane Hillebrand, Tatjana Stürmer und Philipp Schüller, Produkte des Schmuckketten- und Trauringherstellers Binder Gruppe sowie der Herrenbekleidungsmarke Digel, beide aus der Region. Im Freien zu sehen sind Arbeiten von Suzanne Bernhardt & Philipp Kolmann, der gemeinnützigen Firma Q-Prints & Service mit der französischen Landschaftsarchitektin Céline Baumann sowie einer Gruppe der Hochschule Pforzheim unter der Leitung von Professorin Christine Lüdeke und Studierenden der Altinbas Universität, Istanbul mit der Direktorin von Salt Istanbul, Deniz Ova. Kehren Sie zum Bahnhof zurück und nehmen Sie die S-Bahn in Richtung Bad Wildbad.

Die Gruppenausstellung „Schmutzige Ecke: über Kreisläufe, Nüchternheit und Schutt” in der Matthäuskirche im Pforzheimer Stadtteil Arlinger ist sehr gut über die S-Bahn-Station Sandweg zu erreichen. Der Sakralbau ist ein architektonisches Schmuckstück. Er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nach Plänen von Egon Eiermann unter Verwendung von Trümmerteilen errichtet. In der Kirche werden Werke der Designer ThusThat, Henrirëtte Waal, Moreno Schweikle, Anthea Oestreicher, Amalia Shem Tov  und Jan Schulz gezeigt. Setzen Sie Ihre Reise auf derselben S-Bahn Linie bis zur Endstation Bad Wildbad Kurpark fort. Nach Ihrer Ankunft in der Kurstadt checken Sie im Hotel Bergfrieden ein und besuchen dann die Ausstellung „Bad Databrunn: über die Blase, Regenbögen und Digital Detox”. In einem opulent gestalteten ehemaligen Thermalbad werden Arbeiten von Wiktoria Wojciechowska mit David Feulner und der Pforzheimer Goldschmiede- und Uhrmacherschule mit der WaterSchool Rotterdam gezeigt. 

Als Gast des Hotels Bergfrieden können Sie kostenlos die benachbarte Vital Therme nutzen. Reservieren Sie noch eben einen Tisch in der Alten Mühle und gehen dann eine Runde schwimmen oder in die Sauna, bevor Sie mit der S-Bahn zum Abendessen fahren. Die Alte Mühle bereitet Süßwasserfische aus eigener Zucht zu. Forelle Blau in Kombination mit einem Glas Sekt oder Champagner ist ein Klassiker. Bei Vollmond wird die ORNAMENTA 2024 auch bei Nacht zu einem Abenteuer. Ein Mitternachtsspaziergang auf dem Baumwipfelpfad oberhalb von Bad Wildbad ist dann einfach ein eindrückliches Erlebnis. Zugegebenermaßen ist es ohne Auto nicht ganz einfach, dorthin zu gelangen.

Spazieren Sie nach dem Frühstück ein wenig durch den Kurpark und kehren dann nach Pforzheim zurück. Dort geht es am Hauptbahnhof direkt weiter mit der Kulturbahn ins Nagoldtal für noch mehr frische Luft. Die erste Station auf dieser Route ist Monbach-Neuhausen. Erkunden Sie beim Waldbaden eines der malerischsten Täler der Gegend: das Monbachtal. Am besten Sie gehen dreißig Minuten lang ins Tal hinein und kehren dann auf dem gleichen Weg zum Bahnhof zurück.

Als nächstes besuchen sie Calw, wo Sie neben dem reichhaltigen Ornamenta Lust-Programm Gelegenheit haben, charmante Fachwerkhäuser zu fotografieren. Vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Calw aus nehmen Sie ein Taxi zum zehn Autominuten entfernten Heilstollen in Neubulach. Zur Begleitung der Atemübungen in dieser ehemaligen Mine haben der Philosoph Makan Fofana und die Kuratorin Yasemin Keskintepe ein Hörspiel entwickelt. Zurück an der Bahnlinie setzen Sie Ihre Reise fort nach Nagold, Ihrem letzten Ornamenta-Ziel. In dieser wohlhabenden Stadt erwartet Sie der ”Aphrodisierende Garten”, entwickelt von Céline Baumann mit der gemeinnützigen Q-Prints & Service Gesellschaft.

Machen Sie auf der Abreise aus der Region noch einen Stopp in Baden-Baden, wo die Kunsthalle, das Museum Frieder Burda, das Friedrichsbad und das Casino zum Besuch einladen.