Luft zirkuliert. Was eine Person ausatmet, nimmt eine Pflanze auf, rauscht durch eine Flugzeugturbine, durchdringt andere Lungen. Es herrscht gewissermaßen eine permanente soziale Durchlüftung. Diese weitet die ORNAMENTA 2024 aus. Sinnbild der alles verbindenden Luft ist eine riesige schwarze Filzkugel, die durch die Natur und Straßen der Region rollt.
Yvonne Dröge Wendel hat diesen überlebensgroßen Ball entworfen. Er ist nahtlos mit schwarzem Filz überzogen. Die Reaktion von Menschen belebt die Kugel auf ihrer Tour durch den Nordschwarzwald. Das Filzobjekt lädt zum Mitmachen ein und initiiert damit Situationen und Geschichten. Unerwartete Erzählungen entfalten sich durch die Effekte, die das schwarze Rund bei Menschen auslöst, wenn sie sich darauf einlassen. Von Maulbronn bis Freudenstadt wird jeden Samstag eine andere Gemeinde der Region von einem Besuch des Kunstwerks überrascht.
Der „Black Ball“ hat vermeintlich keine Bedeutung oder Funktion. Er dient als Interaktionsfläche zwischen den Menschen und ihrer Umgebung. Es geht nicht um die Schönheit des öffentlichen Kunstwerks selbst, sondern um die Schönheit der Begegnungen, die durch das Objekt entstehen. Ornamenta-Besucher*innen und ahnungslose Passant*innen treffen auf die große mattfarbene Kugel in Waldgebieten, historischen Fachwerkstädten oder auf den weiten Feldern der Region.
Yvonne Dröge Wendel arbeitet bei der Wiederaufführung des „Black Ball” im Nordschwarzwald mit den Künstler*innen Johanna Heilig, Franziska Lyon, Justus Lietzke und Kosmas Dinh zusammen, allesamt Alumni der HS Pforzheim.